10 Jahre Gefängnis für Pastor Nadarkhani im Iran!!
16.07.2017
In den letzten Wochen wurden im Iran 12 Christen zu Haftstrafen von 10 und mehr Jahren verurteilt. Menschenrechtsorganisationen und christliche Hilfswerke haben zu Protesten gegen die jüngste Verschärfung der Unterdrückung der Christen im Iran aufgerufen.
Der international bekannte iranische Pastor Youcef Nadarkhani sowie drei Mitglieder seiner Gemeinde, Mohammadreza Omidi, Yasser Mossayebzadeh and Saheb Fadaie, wurden im Juli zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Nadarkhani und Omidi wurden außerdem mit zwei Jahren Verbannung nach der Haft bestraft. Als Verbannungsort wurde der Ort Nikshahr im äußersten Süden des Iran, ca. 2000 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt, genannt.
Die aus der nordiranischen Stadt Rasht stammenden vier ehemaligen Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben, waren wegen angeblicher “Gefährdung der Staatssicherheit” angeklagt worden. Der Grund für die Verurteilung ist ihr Übertritt zum Christentum und ihre aktive Mitarbeit in Hauskirchen.
Omidi, Mossayebzadeh und Fadaie waren bereits 2016 zu 80 Peitschenhieben verurteilt worden, weil sie bei einer Abendmahlsfeier Wein getrunken hatten. Die Strafe wurde bisher noch nicht vollstreckt. Alkoholkonsum ist Christen im Iran gestattet, Muslimen jedoch bei Strafe verboten. Christliche Konvertiten gelten vor dem Gesetz weiterhin als Muslime, da die islamistischen Gesetze im Iran eine Abkehr vom Islam verbieten.
Pastor Nadarkhani wurde weltweit bekannt, als ein Revolutionsgericht ihn im Jahre 2010 wegen „Abfall vom Islam“ zum Tode verurteilte. Das hatte eine internationale Protestwelle ausgelöst. 2012 konnte Nadarkhani das Gefängnis verlassen, war aber zwischenzeitlich immer wieder inhaftiert und drangsaliert worden, weil er seine Gemeindearbeit nicht aufgab.
In den letzten Wochen wurden im Iran 12 Christen zu Haftstrafen von 10 und mehr Jahren verurteilt. Die Urteile sind Teil einer neuen Verfolgungskampagne des islamistischen Regimes im Iran, die sich besonders gegen iranische Christen muslimischer Herkunft richtet. Menschenrechtsorganisationen und christliche Hilfswerke haben zu Protesten gegen die jüngste Verschärfung der Unterdrückung der Christen im Iran aufgerufen.