Allgegenwärtige Repression im Iran
Iranische Menschenrechtsverteidiger berichten weiter von Verhaftungen im ganzen Land sowie von der Tötung von festgenommenen Demonstranten durch Folter und Misshandlungen. Mit brutaler Repression versucht das Teheraner Regime, weitere Bürgerproteste gegen die Diktatur zu verhindern.
Mit brutaler Repression versucht das Teheraner Regime, weitere Bürgerproteste gegen die Diktatur zu verhindern. Verhaftungen und die Tötung von gefangenen Demonstranten durch Folter und Misshandlungen dauern an.
Immer mehr festgenommene Demonstranten werden wegen angeblicher staatsfeindlicher Aktivitäten (vom Regime als „Krieg gegen Gott“ bezeichnet) angeklagt. Damit droht ihnen die Todesstrafe. Davon sind allein im Zentralgefängnis der westiranischen Stadt Hamedan 39 Gefangene betroffen.
Hier einige Fälle von getöteten bzw. verhafteten Demonstranten, die von unterschiedlichen Quellen bestätigt wurden:
In der Provinzhauptstadt Ahwaz wurde der Demonstrant Aria Rouzbehi-Babadi Mitte Januar verhaftet. Kurz darauf wurde sein Leichnam im Fluss Karoon gefunden. Am 19. Januar wurde er unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.
Der 26-jährige Ali Pouladi wurde am 12. Januar in der Stadt Chalous (Nordiran) festgenommen. Am 13. Januar wurde seine Familie informiert, dass er im Gefängnis verstorben sei. Seine Angehörigen beteuern, dass er bei seiner Verhaftung völlig gesund war und dass sein Tod nur eine Folge der Misshandlungen in der Haft sein könne. Der Familie wurde unter Androhung von Repressalien verboten, mit der Presse über den Tod von Ali Pouladi zu sprechen.
Todesopfer während der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste
Zu den Todesopfern, die während der Bürgerproteste in der Stadt Qahderidjan nahe Isfahan von Regime-Gardisten erschossen wurden, gehört der Kaufmann Gholam Hossein Shahab . Er starb am 1. Januar.
Der 40-jährige Landwirt Nematollah Shafiei gehört ebenfalls zu den Todesopfern, die während der Bürgerproteste in der Stadt Qahderidjan nahe Isfahan von Regime-Gardisten erschossen wurden. Er starb am 2. Januar. Sein Bruder Hossein Shafiei berichtet, dass Nematollah am Rande eines Protestmarsches stand, als eine Kugel ihn tödlich in den Rücken und dann ins Herz traf. Ganz in der Nähe sei auch ein Jugendlicher erschossen worden. Der Familie sei von Regime-Gardisten verboten worden, öffentlich um den Toten zu trauern.
Der 23-jährige Hassan Torkashvand wurde am 30. Dezember in der Stadt Karaj während einer Demonstration von Regime-Gardisten angeschossen. Am 16. Januar erlag er im Bahonar-Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Gefangene in Gefahr :
Die Menschenrechtsaktivistin Sepideh Farhan wurde am 2. Januar in Teheran zusammen mit anderen Demonstranten festgenommen. Sie wird im Teheraner Evin-Gefängnis in Isolationshaft festgehalten und von Geheimdienst-Mitarbeitern verhört. Der Kontakt mit ihrer Familie wird nicht zugelassen.
In der Stadt Dezful (Südwestiran) wurde der Demonstrant Abdullah Falahi am 31. Dezember während eines Protestmarsches verhaftet. Seither gilt er als vermisst.
Der Student Farshid Tajmiri wurde am 30. Dezember während der Proteste in der Stadt Hamedan verhaftet. Seither gilt er als vermisst.