Politischer Gefangener Ali Moezi in Lebensgefahr
- 01. 2017
Menschenrechtler und Parlamentarier haben an die Regierungen der EU und den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte appelliert, alles zu tun, um das Leben von Ali Moezi zu schützen, und sich dafür einzusetzen, dass er sofort und bedingungslos freigelassen wird.
Der 65-jährige Agraringenieur Ali Moezi ist seit 2011 im Iran in politischer Haft. Berichten von iranischen Menschenrechtlern zufolge wurde er am 4. Januar von Geheimdienstagenten unter mysteriösen Umständen aus seiner Haftzelle im Gohardasht-Gefängnis in Karaj westlich von Teheran an einen unbekannten Ort gebracht. Seitdem fehlt jede Information über seinen Verbleib. Im Iran sind Gefangene, die auf diese Weise von ihren Mithäftlingen isoliert werden, in akuter Folter- und Hinrichtungsgefahr.
Ali Moezi war bereits in den 1980er Jahren in politischer Haft, weil er gegen die islamistische Diktatur im Iran protestiert hatte. Weil er und Angehörige seiner Familie sich weiter für Demokratie und Menschenrechte im Iran einsetzten, wurde er 2011 erneut inhaftiert. Er war erst kurz zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden, wo er sich zur Behandlung einer Krebserkrankung einer Operation unterzogen hatte.
Ali Moezi wurde zunächst zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er angeblich „gegen die nationale Sicherheit gehandelt” hatte. Während seiner Gefangenschaft wurde er wegen neuer, konstruierter Beschuldigungen erneut angeklagt und vor Gericht gestellt. Da er sich weigerte, die Prozesse der iranischen Willkürjustiz anzuerkennen, wurde er in der Haft mehrfach gefoltert. Im Mai 2015 wurde er so schwer gegen ein Eisengitter geschleudert, dass seine Stirn dadurch schwer verletzt wurde. Trotz der Tatsache, dass er seine Haftstrafe fast verbüßt hatte, wurde er im Dezember 2015 zu einer zusätzlichen einjährigen Haftstrafe verurteilt.
Abgesehen von seiner Krebserkrankung leidet Ali Moezi auch an verschiedenen anderen Krankheiten. Ihm wurde im Gefängnis mehrfach die notwendige medizinische Behandlung verweigert.
Menschenrechtler und Parlamentarier haben an die Regierungen der EU und den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte appelliert, alles zu tun, um das Leben von Ali Moezi zu schützen, und sich dafür einzusetzen, dass er sofort und bedingungslos freigelassen wird.