Repression im Iran:Diskriminierung und Verfolgung von Christen im Iran dauert an
Nach Angaben von Menschenrechtlern hat die Justiz des Teheraner Regimes die Berufung von vier Christen aus der nordiranischen Stadt Rasht gegen langjährige Hafturteile abgelehnt. Damit sind die vier Männer in unmittelbarer Gefahr, allein
wegen ihres Glaubens 10 Jahre lang eingesperrt zu werden.Die vier Männer wurden 2017 wegen angeblicher “Gefährdung der Staatssicherheit” vor Gericht gestellt. Der tatsächliche Grund war ihr Übertritt zum Christentum und ihre aktive Mitarbeit in Hausgemeinden.
Der protestantische Pastor Yousef Nadarkhani sowie drei Mitglieder seiner Gemeinde, Mohammadreza Omidi, Yasser Mossayebzadeh and Saheb Fadaie, sind ehemalige Muslime, die den christlichen Glauben angenommen haben.
Omidi, Mossayebzadeh und Fadaie waren bereits 2016 zu 80 Peitschenhieben verurteilt worden, weil sie bei einer Abendmahlsfeier Wein getrunken hatten. Die Strafe wurde bisher noch nicht vollstreckt. Alkoholkonsum ist Christen im Iran gestattet, Muslimen jedoch bei Strafe verboten. Christliche Konvertiten gelten vor dem Gesetz weiterhin als Muslime, da die islamistischen Gesetze im Iran eine Abkehr vom Islam verbieten.
Pastor Youcef Nadarkhani und seine Frau Tina wurden wegen ihres Glaubens schon mehrfach bedroht, verhaftet und vor Gericht gestellt.
Pastor Nadarkhani wurde weltweit bekannt, als ein Revolutionsgericht ihn im Jahre 2010 wegen „Abfall vom Islam“ zum Tode verurteilte. Das hatte eine internationale Protestwelle ausgelöst. 2012 konnte Nadarkhani das Gefängnis verlassen, war aber zwischenzeitlich immer wieder inhaftiert und drangsaliert worden, weil er seine Gemeindearbeit nicht aufgab.
Die vier Christen legten dann Berufung gegen die Urteile ein und erfuhren Anfang Mai, dass das Berufungsgericht die Urteile vom Juli 2017 bestätigt habe.
Im Iran dauert die Verfolgung von Christen unvermindert an. Davon sind besonders Christen muslimischer Herkunft betroffen. Damit verletzt das Teheraner Regime das Recht auf Religionsfreiheit, zu dessen Schutz und Achtung es nach internationalem Recht verpflichtet ist.
Die katholische Nachrichtenagentur CNA befasste sich am 14. Mai in einem Bericht mit der Lage der christlichen Minderheit im Iran. Darin heißt es u.a.:
Wer sich im Iran zum Christentum bekehrt, begeht ein Verbrechen, auf das mehr als zehn Jahre Haftstrafe drohen.
so die US-Kommission für Internationale Religionsfreiheit in ihrem Bericht des Jahres 2018:
Die Strafen für Muslime, die sich zum christlichen Glauben bekehren, werden immer härter. Im Islam wird die Abkehr vom Glauben oft mit einer Todesstrafe gleichgesetzt. Im Iran “wurden viele zu mindestens zehn Jahren Gefängnis für ihre religiösen Aktivitäten bestraft”,
Im Mai 2017 wurden vier evangelikale Christen zu zehn Jahren Haft verurteilt. Ihr “Verbrechen”: Evangelisierung.
Das US-Außenministerium bezeichnet seit 1999 den Iran als Land, in dem die Lage des Menschenrechts auf Religionsfreiheit besonders besorgniserregend ist.
Die Regierung in Teheran zensiert zunehmend das Internet, kontrolliert und überwacht die Aktivitäten seiner Bürger im Netz, und geht gegen Aktivisten vor.
Als es im Januar 2018 zu Unruhen und Protesten kam, schränkte die Regierung laut einem Bericht der US-Kommission für Religionsfreiheit den Zugang zum Internet scharf ein. Besonders betroffen: Soziale Medien und Kommunikationsmittel wie Email.